
LAMBORGHINI
MIURA SV #4938
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Die Vollendung des Mythos MIURA
Der 1971 auf dem Genfer Autosalon vorgestellte Lamborghini Miura SV ist die ultimative Weiterentwicklung, die ausgereifteste und begehrteste Version des oft als erster echter Supersportwagen der Geschichte angesehenen Modells. Entstanden aus der Kühnheit talentierter junger Ingenieure wie Giampaolo Dallara und Paolo Stanzani und gestaltet durch den visionären Strich von Marcello Gandini bei Bertone, revolutionierte der Miura mit seinem quer eingebauten V12-Motor in der Mitte des Hecks die Konventionen des Automobilbaus – eine damals revolutionäre Konfiguration, die später zum Standard für außergewöhnliche Sportwagen wurde.
Die SV-Version, kurz für „Super Veloce” (Super Schnell), treibt das Konzept auf die Spitze. Sie begnügt sich nicht mit einer Leistungssteigerung, sondern profitiert von entscheidenden technischen Verbesserungen und raffinierten ästhetischen Weiterentwicklungen, die sie leistungsfähiger, stabiler, aber auch komfortabler und zuverlässiger machen. Mit nur 150 Exemplaren, die zwischen 1971 und 1973 produziert wurden, verkörpert der Miura SV das goldene Zeitalter des italienischen Automobilbaus – eine Zeit, in der Spitzentechnologie und stilistische Leidenschaft zusammenkamen, um rollende Kunstwerke zu schaffen. Nur wenige Autos wecken auch heute noch so intensive Emotionen und eine so anhaltende Faszination.



Technische DATEN
Technisch gesehen sind dies die wichtigsten Merkmale des Lamborghini Miura SV :
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Motor: V12 mit 60°, 3.929 cm³
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Leistung: 385 PS bei 7.850 U/min Drehmoment: 400 Nm bei 5.750 U/min
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Kraftstoffzufuhr: 4 Weber-Dreifachvergaser 40 IDL
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Getriebe: Hinterradantrieb, 5-Gang-Schaltgetriebe
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Leergewicht: 1.298 kg
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Höchstgeschwindigkeit: 280 km/h
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Aufhängung: Doppelquerlenker vorne und hinten
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Bremsen: Belüftete Scheibenbremsen
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Reifen: Pirelli Cinturato 215/70 R15 vorne, 255/60 R15 hinten
Zu den bemerkenswerten Weiterentwicklungen des SV gegenüber den Vorgängerversionen zählen die Verbreiterung der hinteren Kotflügel für breitere Reifen, der Verzicht auf die „Wimpern” um die Scheinwerfer und die Verwendung einer separaten Ölwanne für Motor und Getriebe, wodurch die mechanische Zuverlässigkeit verbessert wird.



Eine einzigartige GESCHICHTE
Der Lamborghini Miura SV mit dem Fahrgestellnummer 4938 ist ein besonders bemerkenswertes Exemplar eines der legendärsten Supersportwagen der Automobilgeschichte. Dieser Miura SV wurde am 10. September 1971 gebaut und verließ das Werk in einer einzigartigen Farbkombination, die seiner ursprünglichen Konfiguration entspricht.
Er war werkseitig mit für die damalige Zeit seltenen Optionen ausgestattet, darunter eine Klimaanlage, ein Autoradio, Außenspiegel und elektrische Fensterheber, eine Option, die bei den zuletzt produzierten SV-Modellen zum Standard wurde. Der Miura SV 4938 wurde neu nach Kanada geliefert und führte ein unauffälliges Dasein, bevor er 1989 von seinen heutigen Besitzern erworben wurde, als er nur 15.340 Meilen auf dem Tacho hatte. Drei Jahre später, im Jahr 1992, wurde er nach Europa importiert, wo er in einer Lamborghini-Sammlung ausgestellt und mit größter Sorgfalt gepflegt wurde. Über drei Jahrzehnte lang war das Auto nicht zugelassen und diente als Herzstück dieser Privatsammlung.
Erst 2023 wurde eine komplette technische Überholung durchgeführt, um das Auto wieder in einen einwandfreien Zustand zu versetzen, wobei sein unglaublicher Originalzustand, insbesondere sein vollständig originaler Innenraum, erhalten blieb. Im Jahr 2024 wurde der Miura erstmals auf den Namen seines derzeitigen Besitzers zugelassen und feierte sein offizielles Debüt beim prestigeträchtigen Lamborghini-Treffen in St. Gerlach.
Heute hat er etwa 16.400 Meilen (zu bestätigen) auf dem Tacho, was auf eine äußerst moderate Nutzung während seines mehr als fünfzigjährigen Bestehens hindeutet. Der Miura SV 4938 zeichnet sich durch seine bemerkenswerte Authentizität, seine geringe Laufleistung und seine klare Geschichte aus und ist damit ein außergewöhnliches Zeugnis der Blütezeit des goldenen Zeitalters von Lamborghini.
Das einzige Element, das nicht den ursprünglichen Spezifikationen entspricht, ist der Umbau der Scheinwerfer auf die Jota-Version.